Herzlich willkommen!
Liebe Besucher meiner Internetseite,
es dauerte ziemlich lange bis ich mich zu diesem Schritt der (Wieder-)Veröffentlichung meiner früheren Publikationen auf diesen Seiten entschloss. Der Hauptgrund hierfür ist, dass die meisten dieser Veröffentlichungen an entlegener Stelle oder gar im Ausland (Schweden) erschienen und ich mich immer wieder mit der Anfrage „Wie bekommt man diesen Text nun?“ konfrontiert sehe.
Von der Ausbildung her bin ich prähistorischer Archäologe (M. A.) und Religionshistoriker (Dr. phil.). Mein Forschungsschwerpunkt war und ist der Grenzbereich prähistorischer Religionen. Auch methodisch ist dies ein Grenzgebiet, weil in der Archäologie weitgehend Theoriemangel herrscht, die Religionskunde jedoch mit Theorien überfrachtet erscheint und eine Arbeit am vorhandenen Forschungs-„Material“ für sie eher von Vorteil wäre.
Entsprechend gibt es Menschen, welche der Erforschung prähistorischer Religionen keinerlei Bedeutung zuerkennen, zum Teil deswegen, weil sie alle vorstellbaren Ergebnisse für völlig spekulativ halten. Dies ist u. a. einem materialistischen Ansatz der heute vorherrschenden Form von Archäologie zu verdanken, welcher die Existenz einer geistig-religiösen Realität weitgehend fremd erscheint.
Zum Teil umgekehrt tritt die Religionsforschung auf: Einerseits gibt es von verschiedener Seite den Versuch alle Religionen dogmatisch einzuordnen um die Überlegenheit einer bestimmten Religion über die anderen zu propagieren. Hierbei stellt die Beschäftigung mit anderen Religionen außerhalb der eigenen ein Mittel zum Zweck dar um die Stellung der eigenen auszubauen und die der anderen zu dezimieren.
Eine zweite vorhandene Methode ist wie die verbreiteten Formen der Archäologie materialistisch-ungeistig ausgerichtet und sieht in Religionen den Versuch durch regen Gebrauch der menschlichen Vorstellungskräfte eine materielle Realität über sich selbst hinaus zu entwickeln, so dass ein System von „Einbildungen“ soziale, rituelle und künstlerische Folgen gezeitigt habe, die ein „irreales“ BedürfnisdesMenschen - insbeson-deredie eigene Vergänglichkeit zu „leugnen“ - widerspiegelten.
Eine dritte Methode ist die des interreligiösen Dialoges, die Anerkennung anderer Glaubensstandpunkte als für die Vertreter/innen derselben wichtige Lebens-Realitäten. Es geht hierbei darum diese kennen zu lernen, bestehende Unterschiede zwar zu akzeptieren, besonders aber den Blick auf sicherlich vorhandene Gemeinsamkeiten zu lenken und mit den Anhänger/inne/n dieser Gemeinschaften in Frieden und Freundschaft leben zu lernen. Hierzu scheint meist weniger die Theorie als viel mehr die Praxis eine wichtige Rolle zu spielen - eben diese Kontakte einen wichtigen Platz im eigenen Leben einnehmen zu lassen und sich vielleicht auch bei den „Anderen“ etwas zu Hause zu fühlen, von ihnen zu lernen und nicht zuletzt auch bei ihnen eine allmähliche Öffnung für „Andere“ zu bewirken.
Wenn also diese Internetseiten die Anliegen einer verstärkten Ausgeglichenheit von Theorie und Praxis und den Dialog der Religionen fördern sollten – oder zumindest die Diskussion darüber –, dann wären wichtige Ziele des Verfassers erreicht.
Berlin, im März 2008 Dr. Michael Sturm-Berger